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NARM München – Therapieansatz für K-PTBS

NARM München - Therapieansatz für K-PTBS (Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung)

Emotionale Vernachlässigung verstehen und heilen

Fragen, die dich vielleicht bewegen

  • Fragst du dich, warum du dich trotz äußerem Funktionieren innerlich leer fühlst und dich kaum etwas wirklich erreicht

  • Kennst du den Wunsch nach Nähe und zugleich die Angst davor, sobald echte Verbindung entsteht

  • Fragst du dich, weshalb du nie geschlagen wurdest und doch das Gefühl hast, als wäre etwas Grundlegendes in dir zerbrochen

  • Spürst du eine strenge innere Stimme, die dich abwertet, beschämt und antreibt, ohne dich je zu beruhigen

  • Möchtest du wissen, wie NARM Therapie München und Traumatherapie in München helfen können, die Wurzeln dieser Muster zu lösen

Was emotionale Vernachlässigung bedeutet

Viele Menschen, die heute mit Symptomen einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung leben, tragen keine sichtbaren Narben. Was fehlt, ist nicht eine Erinnerung an offene Gewalt, sondern ein Netz verlässlicher Beziehungen. Die Wunde entstand dort, wo ein Kind nach Zuwendung rief und niemand kam. Diese unsichtbare Wunde heißt emotionale Vernachlässigung. Sie ist die stille Ursache für innere Leere, Beziehungsangst, tiefe Scham und den unstillbaren Hunger nach Gesehenwerden. In meiner Praxis für NARM Therapie München und Traumatherapie München begegne ich täglich Menschen, die genau daran leiden und die erfahren möchten, wie Heilung möglich wird.

Wie emotionale Vernachlässigung aussieht

Emotionale Vernachlässigung bedeutet nicht, dass Eltern nichts getan hätten. Oft wurde viel organisiert, versorgt, ermöglicht. Was fehlte, war das, was ein Nervensystem am meisten braucht, um sich sicher zu fühlen.

Einige typische Szenen aus der frühen Kindheit:

Ein Kind weint nach einem schlechten Traum. Die Bezugsperson bleibt im Nebenzimmer und sagt, es solle sich beruhigen.
• Ein Kind kommt voller Freude mit einem gemalten Bild. Kein Blick, kein Lächeln, nur ein knapper Satz über Unordnung oder Zeitmangel.
• Ein Kind erlebt Angst nach einem Streit in der Familie. Es wird nicht gehalten oder beruhigt, sondern zurechtgewiesen, es solle sich nicht so anstellen.
• Ein Kind bittet um Hilfe, doch die Erwachsenen sind emotional abwesend, überfordert oder selbst verängstigt.
• Ein Kind spürt Wut und Traurigkeit. Diese Gefühle werden abgewertet, lächerlich gemacht oder stillschweigend ignoriert.

Für das erwachsene Auge mögen das Randnotizen des Alltags sein. Für ein Kind sind es Erfahrungen existenzieller Bedeutung. Ohne Resonanz, ohne die verlässliche Erfahrung von Halt, entwickelt das Nervensystem eine Grundannahme über die Welt: Ich bin allein. Mein Erleben ist zu viel. Hilfe kommt nicht.

Die Entstehung einer komplexen Traumadynamik

Viele Betroffene verbinden die Entstehung schwerer Traumafolgen mit körperlicher Misshandlung oder offenem Missbrauch. Entscheidend ist jedoch nicht nur, was getan wurde. Entscheidend ist auch, was gefehlt hat. Wiederholte Missachtung und liebloses Übergehen des kindlichen Erlebens wirken wie ein dauernder Stressor. Es entsteht ein gefährlicher Cocktail aus Abwertung, Angst und Scham. Das Kind lernt sehr früh, dass sein Werben um Verbundenheit durchkreuzt wird. Es hört auf zu rufen. Es gibt die Suche nach Bindung auf und liefert sich seiner Verlassenheit aus.

Manche Eltern greifen aus Hilflosigkeit zu harschem Ton oder kalter Distanz. Andere verknüpfen Verachtung mit Strafe. Beides verstärkt die Verlassenheitswunde. Aus Dauerstress wird Anspannung, aus Anspannung wird Übererregung, aus Übererregung wird schließlich eine Form innerer Erstarrung. Der Sympathikus bleibt hochgedreht, der Parasympathikus erreicht die beruhigende Tiefe kaum noch. Das Kind wirkt später wie dauerhaft auf der Hut. Es wird ängstlich, übermäßig wachsam, zieht sich zurück oder passt sich an. Wird es wiederholt beschämt, entsteht toxische Scham. Daraus wächst ein innerer Kritiker, der härter urteilt als jede Außenstimme.

Wenn es früher wenigstens eine einzige verlässliche Bezugsperson gab, kann das vieles abpuffern. Fehlte jedoch auch diese Ressource, steigt das Risiko stark, dass sich die Traumafolgen bis ins Erwachsenenleben verfestigen. Dann sprechen wir von komplexer PTBS. 

Der unsichtbare Hunger

Was die emotional vernachlässigte Kindheit hinterlässt, ist ein unerfüllter Hunger nach menschlicher Wärme.

Dieser Hunger zeigt sich später sehr unterschiedlich:

Manche Menschen suchen Nähe um jeden Preis und verlieren sich dabei.
• Andere schützen sich mit Distanz, weil Nähe Gefahr bedeutet.
• Viele schwanken zwischen Beziehungssehnsucht und Fluchtimpuls.
• Nicht wenige versuchen, die Leere mit Leistung, Perfektion, Suchtverhalten, oder Kontrolle zu füllen.

Allen gemeinsam ist, dass die alte Leere immer wieder spürbar wird. Sie kann sich anfühlen wie ein ständiger, nagender Mangel, wie eine tiefe Einsamkeit inmitten der Welt oder wie das Gefühl, nie wirklich willkommen zu sein.

Warum viele ihr Trauma nicht erkennen

Wer keinen direkten Missbrauch erinnert, vergleicht sich oft mit Menschen, die offen Gewalt erlebt haben, und sagt sich, es sei doch eigentlich nichts passiert. Diese Selbstabwertung ist Teil des Problems. Die Seele kennt keine Rangordnung des Leidens. Für ein kleines Kind ist Nichtgesehenwerden so erschütternd wie körperliche Gewalt, weil beides den gleichen Kern berührt. Es fehlt Sicherheit. Es fehlt Bindung. Es fehlt Resonanz. Und ohne diese Grundlage zerfällt das innere Selbstgefühl.

Häufige Symptome der Komplexen PTBS

Nicht jeder Mensch zeigt alle Merkmale. Das Zusammenspiel einiger Anzeichen weist jedoch auf eine tiefer liegende Traumadynamik hin:

  • Emotionale Flashbacks, also Gefühlsstürme ohne klare Erinnerung
  • Ein tyrannischer innerer Kritiker
  • Toxische Scham und das Gefühl, grundlegend falsch zu sein
  • Selbstaufgabe, Anpassung und das dauernde Übergehen eigener Grenzen
  • Soziale Ängste und Rückzug
  • Fragiles Selbstwertgefühl, das von äußerer Bestätigung abhängt
  • Einsamkeit, Verlassenheitsgefühl, innere Leere
  • Bindungsunsicherheit in Beziehungen
  • Entwicklungshemmungen sowie das Gefühl, im eigenen Leben nicht voranzukommen
  • Beziehungsprobleme, die sich wiederholen
  • Drastische Stimmungsschwankungen
  • Dissoziative Zustände, also Abspaltung von Gefühl und Körper
  • Leicht auslösbare Kampf, Flucht oder Erstarrungsreaktionen
  •  Überempfindlichkeit gegenüber Belastungen
  • Gedanken an Selbstschädigung bis hin zu Suizidgedanken

Viele Betroffene erkennen sich hier in Teilen wieder und sind zugleich erstaunt, wie präzise diese Muster ihr Erleben beschreiben. Das hat eine simple Ursache. Der Körper erinnert. Er erinnert nicht immer an Bilder, aber an Zustände. Diese Zustände heißen Angst, Hilflosigkeit, Scham, Verlassenheit.

Wie Missachtung die Psyche formt

Missachtung ist nicht einfach Unhöflichkeit. Für ein Kind ist sie ein Signal, dass das eigene Dasein keinen Wert hat. Wenn Erwachsene die Not eines Kindes ignorieren, den Blick abwenden oder sie mit Spott beantworten, lernt das Kind, die eigenen Gefühle als störend zu behandeln. Es entwickelt Scham für das, was es fühlt, und Wut auf das, was es braucht. Daraus wächst eine doppelte Bindung. Nähe ist nötig und zugleich gefährlich. Dieser innere Widerspruch ist der Kern vieler Beziehungsdynamiken im Erwachsenenalter.

Manche Kinder werden zusätzlich körperlich gezüchtigt. Andere werden in Familienrituale eingebunden, in denen Verachtung und Kontrolle zum Alltag gehören. Beides erzeugt eine gelernte Hilflosigkeit. Man fügt sich, um zu überleben. Man gehorcht, um nicht noch mehr zu verlieren. Jahre später wirkt dieses Muster als Selbstverrat. Man sagt Ja, wo man Nein meint. Man bleibt, wo man gehen sollte. Man schweigt, wo man sprechen möchte.

Was in Körper und Nervensystem geschieht

Trauma ist nicht nur eine Erinnerung im Kopf. Es ist ein Zustand des gesamten Organismus. Wird Bedrohung erlebt und kann danach keine sichere Beruhigung stattfinden, bleibt das Stresssystem hochgefahren. Der Sympathikus bleibt aktiv, als wäre die Gefahr noch da. Der Zugang zum beruhigenden Parasympathikus ist eingeschränkt. Das erklärt, warum viele Betroffene scheinbar grundlos in Alarm geraten, warum Schlaf gestört ist, warum der Körper ständig auf Spannung steht. Es erklärt auch, weshalb rationale Einsicht allein nicht ausreicht. Heilung geschieht, wenn der Körper wieder erfahren darf, dass Sicherheit möglich ist.

NARM Therapie München

Beziehungsorientiert und würdevoll

Die Neuroaffektive Beziehungsorientierte Therapie, NARM, wurde speziell für Entwicklungstrauma und Bindungsthemen entwickelt. Sie arbeitet nicht primär mit der ausführlichen Vergangenheitserzählung, sondern mit dem, was jetzt geschieht. Wir erforschen gemeinsam, wie sich alte Überlebensmuster heute zeigen. Dazu gehören Rückzug, Anpassung, Selbstentwertung, Kontrolle, Betäubung oder das ständige Retten anderer.

Kernprinzipien der NARM Arbeit in meiner Praxis für NARM in München:

  • Orientierung an der Gegenwart. Wir bleiben mit Achtsamkeit im Hier und Jetzt.
  • Somatische Bewusstheit. Du lernst, feine Körperzeichen für Sicherheit und Stress zu lesen.
  • Beziehungsfokus. Heilung entsteht in einem würdevollen Miteinander, das Kontrolle ersetzt durch Kontakt.
  • Innere Organisation. Wir unterscheiden zwischen dem wahren Bedürfnis und der alten Strategie, die dieses Bedürfnis verdeckt.
  • Würde und Selbstanbindung. Wir stärken das Empfinden, als Subjekt zu handeln, nicht als Objekt behandelt zu werden.
  • Desidentifikation von Scham und innerem Kritiker. Du erfährst dich jenseits der alten Beschämung.

NARM arbeitet auch mit den bekannten Entwicklungsdynamiken, die in uns Menschen wirksam sind. Dazu zählen Kontakt, Einstimmung, Vertrauen, Autonomie sowie Liebe und Sexualität. Es geht nicht darum, ein Etikett zu vergeben, sondern darum, zu spüren, wo die größte innere Spannung sitzt und welcher freie Fluss dort wieder entstehen möchte.

Traumatherapie in München

Integration und  Verkörperung

NARM Therapie München wird in meiner Praxis durch traumasensible Begleitformen ergänzt. Dazu zählen körperorientierte Arbeit, ressourcenstärkende Übungen, innere Bilder und Stimme.  Ziel ist nicht, etwas Dramatisches zu produzieren. Ziel ist es, einen neuen Raum zu öffnen, der sicher genug ist, um neue Erfahrungen machen zu können. Einige Beispiele aus der Praxis:

  • Eine Klientin konnte in der Sitzung zum ersten Mal ihre wütende Stimme erheben. Sie spürte Kraft und Erleichterung.
  • Ein Klient, der immer stark sein musste, erlaubte sich, in sicherem Rahmen zu weinen. Er fühlte danach Ruhe statt Scham.
  • Eine Frau, die sich ihr Leben lang klein machte, erlebte in ihrem Erforschungsprozess ihre Größe. Sie nahm mehr Raum ein und fühlte sich nicht mehr schuldig dafür.

Solche Erfahrungen verändern das Nervensystem. Sie sind kein Beweis, dass die Vergangenheit unwichtig sei. Sie zeigen vielmehr, dass Gegenwart neue Spuren legt. Das ist die Essenz von Traumatherapie in München. Nicht die Geschichte heilt, sondern die neue Erfahrung, die die Geschichte berührt und neu verwebt.

Warum der Weg Zeit braucht und woran du Fortschritt erkennst

Heilung von emotionaler Vernachlässigung ist ein organischer  und nachhaltiger Prozess. Einige Zeichen, dass der Weg wirkt:

• Du bemerkst früher, wann du dich verlierst, und kehrst freundlicher zu dir zurück.
• Du spürst Grenzen deutlicher und kannst sie ruhiger vertreten.
• Der innere Kritiker verliert Macht, die Stimme des Mitgefühls wird hörbar.
• Beziehungen werden klarer. Du suchst nicht mehr Bestätigung um jeden Preis.
• Das Nervensystem findet häufiger in einen regulierten Zustand. Schlaf, Verdauung, Atem vertiefen sich.
• Du erlebst Augenblicke echter Freude, ohne sie sofort zu relativieren.

Bin ich betroffen

Eine kompakte Orientierung

Wenn dich mehrere der folgenden Aussagen beschreiben, lohnt es sich, über Unterstützung nachzudenken:

• Ich fühle mich oft leer, auch wenn äußerlich alles stimmt.
• Nähe macht mir Angst, obwohl ich mich danach sehne.
• Ich  treibe mich an und beschäme mich.
• Kleine Auslöser können starke Gefühle auslösen, ohne erkennbare Ursache.
• Ich passe mich an, um Konflikte zu vermeiden, und verliere mich dabei.
• Ich kann schlecht um Hilfe bitten und habe schnell das Gefühl, allein zu sein.
• Ich erlebe häufig Stimmungsschwankungen und verliere meinen inneren Boden.
• Ich habe das Gefühl, nie wirklich willkommen gewesen zu sein.

Diese Liste ist eine Einladung, dein Erleben ernst zu nehmen. Wenn du dich hier wiederfindest, kann NARM Therapie München oder Traumatherapie München ein guter nächster Schritt sein.

Was dich in meiner Arbeit erwartet

Du triffst auf einen ruhigen, klaren Raum. Auf Augenhöhe. Ohne Pathologisieren. Wir arbeiten mit Präsenz, Körperwahrnehmung und bewusster Beziehung. Tempo und Tiefe richten sich nach dir. Es geht nicht darum, dich zu überwinden. Es geht darum, dich zu bewohnen. Schritt für Schritt. In deinem Rhythmus. Mit Respekt vor der Geschichte, die dich hierher geführt hat, und mit Vertrauen in die Lebendigkeit, die in dir weiterwirkt.

Wenn du dir Begleitung wünschst, findest du in NARM München und in der Traumatherapie in München Wege, die unsichtbare Wunde emotionaler Vernachlässigung zu erkennen, zu würdigen und zu heilen. Der Weg führt nicht zurück in eine idealisierte Vergangenheit. Er führt nach vorn in ein Leben, das sich nach dir ausrichtet. Mit mehr innerer Freiheit, mehr Selbstanbindung und mehr echter Nähe.

 

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