NARM Therapie München

Was ist NARM – Traumatherapie München

NARM – das Neuroaffektive Beziehungsmodell von Laurence Heller

Wenn wir über Trauma sprechen, dann denken viele Menschen zuerst an extreme Ereignisse. An Unfälle, Naturkatastrophen, Gewalt oder Krieg. Doch ein Großteil des Leidens, das Menschen in sich tragen, hat eine andere Wurzel. Es sind nicht nur die Schockmomente, die uns prägen, sondern oft die alltäglicheren, unsichtbaren Erfahrungen von Nicht Gesehen Werden, Nicht Geliebt Werden, von Zurückweisung oder emotionaler Vernachlässigung. Diese Form von Trauma nennt man Entwicklungstrauma. Sie entsteht dort, wo Kinder über längere Zeiträume nicht die Resonanz, die Sicherheit oder die liebevolle Spiegelung bekommen, die sie für eine gesunde Entwicklung gebraucht hätten.

Viele Menschen leiden nicht vor allem an dem, was ihnen widerfahren ist, sondern an dem, was in ihrem Inneren zurückgeblieben ist. Es ist ein Abbruch der Verbindung zu sich selbst. NARM ist eine Antwort auf diese tiefe Spaltung. Es ist eine therapeutische Haltung und ein präzises Vorgehen, das Menschen wieder in Kontakt mit ihrer Lebendigkeit, mit ihrer Selbstanbindung und mit gesunden Beziehungen bringen möchte.

Das Besondere an NARM ist, dass es die Erkenntnisse der modernen Psychotraumatologie mit einer beziehungsorientierten, würdevollen Präsenz verbindet. Es schaut nicht nur auf das Nervensystem, sondern auch auf Identität und Selbstbild, die sich durch frühe Erfahrungen formen. Es fragt nicht nur was passiert ist, sondern vor allem welche inneren Organisationen und Muster entstanden sind, um mit Überforderung, Kälte oder Unsicherheit zu überleben. Und es erforscht, wie diese Muster heute noch wirken, oft subtil, im Tonfall, in der Körperhaltung, in Mikrospannungen, im Blick, in der Art wie wir Nähe suchen und doch vermeiden.

Kinder entwickeln angesichts von Überforderung oder fehlender Resonanz Überlebensstrategien. Diese Strategien sind in der Kindheit notwendig, sie sichern das Überleben. Doch im Erwachsenenleben halten sie uns oft gefangen. Wir sehnen uns nach Nähe, doch sobald jemand wirklich an unser Herz rührt, steigen Alarm und Abwehr auf. Wir wünschen uns Autonomie, doch sobald wir sie leben, tauchen Schuld und Einsamkeit auf. Wir möchten Bedürfnisse ausdrücken, und gleichzeitig ziehen wir sie zurück, weil wir gelernt haben, dass sie unerwünscht sind. Genau in diesen Spannungsfeldern arbeitet NARM. Nicht gegen das Muster, sondern mit ihm. Nicht gegen den Schutz, sondern in Würdigung des Schutzes, bis sich etwas in uns freiwillig öffnet.

Das zentrale Anliegen dieser Arbeit ist die Wiederherstellung von Selbstanbindung. Trauma ist im Kern ein Bruch dieser inneren Verbindung. Ein Mensch, der traumatisiert ist, lebt nicht mehr vollständig in sich. Er ist abgeschnitten, gespalten, entfremdet von Gefühlen, Körper und Bedürfnissen. Er hat gelernt, sich mehr am Außen zu orientieren als am Inneren. Er versucht zu überleben, indem er sich anpasst, kontrolliert, abwehrt oder dissoziiert. Doch dabei geht Lebendigkeit verloren und mit ihr Würde, Kreativität, Beziehungsfähigkeit.

NARM lädt uns ein, die verlorene Selbstanbindung behutsam wieder zu verkörpern. Nicht indem wir Geschichten endlos wiederholen, sondern indem wir im Hier und Jetzt neue Mikromomente der Regulierung und Beziehung erleben. Die Frage ist nicht nur warum, sondern wie genau sich ein Muster im Moment zeigt. Vielleicht als enger Atem. Vielleicht als flacher Blick. Vielleicht als inneres Zusammenziehen im Bauch oder als Drang, sich zu rechtfertigen. Das Erforschen geschieht neugierig, nicht wertend. Der Organismus wird eingeladen, seine natürliche Fähigkeit zur Regulation zu erinnern. So wächst Vertrauen, erst millimeterweise, dann fühlbar.

Heilung entsteht, wenn ein Mensch im Kontakt erfährt, dass er sein darf. Dass innere Widersprüche gehalten werden können. Dass Wut, Trauer, Sehnsucht und Freude gleichzeitig existieren dürfen. In solchen Momenten weitet sich das innere Toleranzfenster. Das System lernt, Aktivierung zu balancieren statt sie zu bekämpfen. Es lernt, Abflachung zu beleben statt sie zu beschämen. Dadurch wird nicht nur Symptomlinderung möglich, sondern Identitätsentwicklung. Menschen beginnen zu sagen ich bin da, ich spüre mich, ich darf fühlen und ich bleibe in Verbindung.

NARM arbeitet mit klaren Landkarten, ohne den Menschen darin einzusperren. Die fünf Überlebensstile beschreiben, welche grundlegenden Bedürfnisse in der Kindheit nicht ausreichend genährt wurden und welche Anpassungen daraus entstanden. Kontakt, Einstimmung, Vertrauen, Autonomie, Liebe und Sexualität. Diese Landkarten sind kein Stigma, sondern Kompass. Sie helfen zu sehen, warum ein Mensch so reagiert wie er reagiert und öffnen Wege aus alten Schleifen. Wer nie gespürt hat, dass seine Bedürfnisse willkommen sind, hat vielleicht gelernt, stark zu sein und nie um Hilfe zu bitten. Das kann bewundert werden und doch tief erschöpfen. In der Begegnung darf der Satz wieder auftauchen den das innere Kind nie hören durfte. Du darfst wollen. Du darfst brauchen. Du störst nicht. Und du bist nicht allein.

Das Neuroaffektive Beziehungsmodell ist mehr als Technik. Es ist eine Haltung. Respektvoll, würdevoll, klar. Es vertraut auf die innere Heilkraft, die nicht gemacht, sondern erinnert wird. Heilung ist nicht ein Auflöschen der Vergangenheit, sondern ein Wiederfinden der eigenen Gegenwart. In dieser Gegenwart werden alte Reflexe sichtbar. Manche Menschen bemerken den Bambi Reflex, die alte Anpassungsbewegung, es allen recht machen zu wollen, um gut zu überleben. Andere spüren die starre Autonomie, die kein Bitten zulässt. Wieder andere erkennen ein Muster von Kontrolle oder die Tendenz, sich unsichtbar zu machen, um sicher zu sein. NARM begegnet all dem nicht mit Druck, sondern mit wacher Präsenz, differenzierender Sprache und feiner somatischer Achtsamkeit.

Weil Trauma immer auch im Körper gespeichert ist, bezieht NARM den Leib ausdrücklich ein. Atem, Tonus, Mikrobewegungen, Vagalität, die Art wie die Füße den Boden finden oder verlieren, wie der Brustkorb sich hebt oder festhält. Es geht nicht um Übungen der Leistung, sondern um Erlaubnis. Darf der Rücken anlehnen. Darf die Stimme sich zeigen. Darf der Blick halten und wieder lösen. Darf der Körper Nein sagen und Ja. Darf das System spüren, dass Grenzen freundliche Formen sind, die Nähe überhaupt erst ermöglichen. So wächst gesunde Autonomie. Aus ihr heraus entsteht echte Nähe. Das ist kein Widerspruch, sondern ein Reifeschritt.

NARM integriert Identität und Beziehung. Identität bedeutet, sich selbst von innen zu bewohnen, nicht als starres Ich, sondern als lebendiges Selbst. Beziehung bedeutet, berührbar zu sein, ohne sich zu verlieren. Viele Symptome entstehen an dieser Kante. Menschen, die früh nicht sicher gespiegelt wurden, tappen in Beziehungen in alte Fallen. Projektionen, Scham, Rückzug, Verschmelzung, Beschämung des eigenen Bedürfnisses. NARM schafft einen Raum, in dem diese Dynamiken sichtbar werden dürfen, ohne dass jemand schlecht ist. Dann wird fühlbar, was darunter liegt. Oft eine tiefe Sehnsucht nach Verbundenheit, nach gesehen werden, nach Ruhe, nach Würde.

Entwicklungstrauma unterscheidet sich von Schocktrauma. Das eine ist die Welle, das andere die Dürre. Schocktrauma überrollt, Entwicklungstrauma trocknet aus. Das eine braucht Stabilisierung, Entladung, Integration. Das andere braucht beharrliche Resonanz, Reifung, Nachnährung in der Gegenwart. Kinder, die zu wenig Spiegelung erfuhren, trugen oft viel Verantwortung, die zu groß war. Sie wurden zu früh die Starken, die Vernünftigen, die Unsichtbaren. Im Erwachsenenalter funktionieren sie oft hoch, doch innerlich fühlen sie sich leer, angespannt oder verloren. Manchmal zeigt es sich körperlich. Schlafstörungen, Verdauungsthemen, diffuse Schmerzen, hormonelle Dysbalancen, Erschöpfung. Manchmal zeigt es sich beziehungsmäßig. Nähe zieht an und schreckt zugleich ab. Manchmal beruflich. Entweder Überforderung oder Unterforderung, selten ein wirklich stimmiger Rhythmus. NARM setzt genau hier an. In deinem wirklichen Tempo. Mit deinem Nervensystem. Mit deiner Geschichte, so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Die therapeutische Beziehung ist das Feld, in dem die Muster auftauchen und sich verwandeln. Nicht der Therapeut repariert den Klienten, sondern die Präsenz der Beziehung ermöglicht, dass der Klient sich selbst wiederfindet. In dieser Haltung ist auch das Nein willkommen. Nein zu Überforderung. Nein zu alten Loyalitäten, die nicht mehr gesund sind. Nein zu einem Tempo, das nicht deins ist. Aus einem warmen Nein entsteht ein echtes Ja zu dir. Das ist der Kern gesunder Autonomie. Und gesunde Autonomie ist die Voraussetzung für echte Nähe. Erst wenn du dich halten kannst, muss dich niemand mehr halten. Und gerade dann wird das Halten süß.

Auf diesem Weg taucht oft Scham auf. Toxische Scham sagt mir, ich sei falsch. Heilsame Scham sagt mir, ich habe Grenzen und Werte. NARM hilft, diese Ebenen zu unterscheiden. So wird Scham vom Gefängnis zum Tor. Auch Projektion wird durchlässig. Was ich dem anderen zuschreibe, darf ich in mir erkennen, ohne mich zu verurteilen. Dann wird Beziehung erwachsen. Nicht perfekt. Echt.

Die Arbeit mit Affekten ist ein weiterer Schlüssel. Wut, Trauer, Angst, Ekel, Freude. Viele Menschen haben gelernt, bestimmte Gefühle zu vermeiden. Wut galt als gefährlich, Trauer als Schwäche, Angst als peinlich. NARM lädt ein, Gefühle zu entpathologisieren und zu verfeinern. Wut wird zur Kraft, Grenzen zu setzen. Trauer wird zur Fähigkeit, loszulassen. Angst wird zur Achtsamkeit, die schützt. Freude wird zur Erlaubnis, lebendig zu sein. Der Körper ist das Instrument, auf dem dieses Orchester wieder spielen lernt. Mal still, mal laut, mal zart, mal klar.

Heilung hat auch eine spirituelle Dimension, wenn du dafür offen bist. Nicht im Sinne eines Fluchtortes, sondern als tieferer Sinn deines Weges. Manche nennen es reines Herz, andere Seele, andere Gegenwart. In Momenten, in denen alles in dir landen darf, spürst du etwas Unzerstörbares. Eine stille Würde, die größer ist als jede Geschichte. Von dort aus wird Integration möglich. Nicht weil du es dir vornimmst, sondern weil das System genug Sicherheit hat, um loszulassen. Das Leben wird wieder bewohnt. Nicht ideal. Wahr.

Wenn wir verstehen, was Entwicklungstrauma ist und wie es uns geprägt hat, können wir beginnen, es zu verwandeln. Wir erkennen, dass die Strategien, die uns einst das Überleben gesichert haben, uns heute nicht mehr dienen. Wir lernen, im Hier und Jetzt neue Wege zu gehen. Wir erlauben uns, aus dem Reflex der Anpassung in die freie Wahl zu kommen. Wir entdecken, dass Freiheit und Bindung zusammengehören. Dass ein gutes inneres Nein ein gutes äußeres Ja ermöglicht. Dass Selbstanbindung kein Luxus ist, sondern Grundlage für Gesundheit, Kreativität, Liebe.

Genau hier knüpft NARM an. Es ist eine Einladung, deine innere Wohnung wieder zu beziehen. Schritt für Schritt. Atemzug für Atemzug. In dir. Mit dir. In Beziehung.

Und weil Beziehung auch gelebter Alltag ist, schließt diese Arbeit nicht an der Praxistür. Bewegung, Natur, gutes Essen, klare Tagesrhythmen, Zeit allein und Zeit in Verbindung, Räume für Kreativität. Alles das nährt das Nervensystem und unterstützt Integration. Es geht nicht um Selbstoptimierung, sondern um Bewohnbarkeit. Um ein Leben, das deinem Wesen entspricht. Um Erlaubnis, altgelernte Muster zu entlernen und neue Bahnen im Gehirn zu stärken. Das nennen viele Neuroplastizität. Ich nenne es Erinnerung an Lebendigkeit.

Wenn dich dieser Weg ruft, brauchst du keine perfekten Voraussetzungen. Nur deine Bereitschaft, dir zuzuhören. Den Mut, langsam zu gehen. Und die Würde, dich nicht mehr gegen dich selbst zu wenden. Der Rest entfaltet sich.

Wenn du auf der Suche bist nach NARM München, nach einer Traumatherapie München, die Entwicklungstrauma und Bindungstrauma wirklich versteht, findest du hier einen Raum, in dem Körper, Psyche und Beziehung gleichermaßen berücksichtigt werden. In meiner Praxis für Körperorientierte Traumatherapie in München arbeite ich mit NARM, das eine tiefe Verbindung von Nervensystemarbeit, Identitätsentwicklung und Beziehungsgestaltung ermöglicht. Im Fokus stehen Selbstanbindung, gesunde Autonomie, Reifung der Beziehungsfähigkeit und ein stimmiges Tempo, das deinem Nervensystem entspricht.

Besonders wichtig ist mir die Begleitung von Menschen, die sich nach innerer Klarheit und Würde sehnen. Wenn du Paartherapie in München suchst, die beziehungsorientiert und körpernah arbeitet, bist du hier richtig. Auch Aufstellungsarbeit, Anliegenaufstellungen und Körpertherapie ergänzen die Arbeit mit NARM, sodass du in einem geschützten Rahmen neue Erfahrungen machen kannst, die sich in deinem Alltag verankern. Ich verbinde die therapeutische Arbeit mit einem achtsamen Blick auf Selbstfürsorge, Bewegung, Natur und einen guten Rhythmus, damit Integration nicht nur im Kopf, sondern im ganzen Menschen geschieht.

Ob du mit chronischem Stress, Schlafstörungen, Schamthemen, Beziehungsschwierigkeiten, innerer Leere oder Erschöpfung kämpfst, der Weg der Traumatherapie München kann dich zurückführen zu mehr Gegenwart, Freiheit und Verbundenheit. Wenn du nach NARM München, Körperorientierte Traumatherapie München oder Paartherapie München suchst, melde dich gern. Hier findest du einen würdevollen Ort, um in deinem eigenen Tempo zu wachsen und die Verbindung zu dir selbst wiederzufinden.

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